Im Rahmen der Umsetzung der ERC-Guidelines 2021 hat der SRC im Grundsatz an seinen Kursrichtlinien festgehalten, darin aber ein paar massvolle Anpassungen vorgenommen. Hinter den Änderungen stehen im Wesentlichen drei Argumentationen:

  • Wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Konsensusprozess des ILCOR (CoSTR)
  • Umsetzung der Nationalen Überlebensstrategie
  • Umsetzungen des ERC, dem der SRC als nationaler Wiederbelebungsrat zugewandt ist
  • Feedbacks aus der im Frühjahr 2020 erfolgten Umfrage unter den SRC-Kursanbietern

Im Folgenden geben wir Antworten auf die häufigsten Fragestellungen, die bei der SRC-Geschäftsstelle eingehen. Bitte schauen Sie zunächst, ob Ihre Frage so beantwortet werden kann. Sollten Sie eine Frage haben, die hier nicht thematisiert wird, freuen wir uns auf Ihre E-Mail.

    Auf Basis der Erkenntnisse aus Sitevisits wurden in der vorliegenden Version 3 der Kursrichtlinien einige Positionen wie folgt präzisiert:

    • Health Care Professionals im Sinne des SRC, bzw. dieser Kursrichtlinien sind die Berufsangehörigen Ärztin*Arzt, Dipl. Rettungssanitäter*in HF, Transportsanitäter*in und Dipl. Pflegefachperson (die Aufzählung ist abschliessend). Die Kurzformen "HCP" und "Professionals" sind branchenüblich und gleichbedeutend
    • Als nationale Notrufnummer bei Kreislaufstillstand wird die 144 definiert
    • Teilnehmende sollen die Ein- und Zweihelfermethode trainieren
    • Teilnehmende sollen konkretes Feedback zu den Kriterien einer High Performance CPR erhalten.

    Was ändert sich in der Kurssystematik des SRC?

    Verweis auf Kursrichtlinien: Kurzübersicht S. 5 (sowie detailliert in späteren Kapiteln)

    Die Kurssystematik des SRC bleibt bei den drei bekannten Kursformaten

    • BLS-AED-SRC-Kompaktkurs (basic provider)
    • BLS-AED-SRC-Komplettkurs (generic provider)
    • BLS-AED-SRC-Instruktorenkurs (generic instructor)

    Neu hinzu gekommen ist unter dem Namen "BLS quick" ein Sensibilisierungsformat ohne Überprüfung oder Anerkennung. Dieses verfolgt das Ziel, jegliche Aktivität zu unterstützen, die zur Bewusstseinsvermittlung, Kenntnissteigerung und Fähigkeitsaufbau geeignet ist, auch wenn dies nicht im Rahmen strukturierter Kursangebote erfolgt.

    Was ist die nationale Überlebensstrategie, wo finde ich diese?

    Verweis auf Kursrichtlinien: Kap. 1 und Kurzübersicht S. 5

    Der SRC hat im Jahr 2019 nach breiter fachlicher Vernehmlassung eine umfassende nationale Überlebensstrategie publiziert. Darin werden konkrete Entwicklungsziele für prä- und innerklinische Reanimationssysteme formuliert. Diese findet sich auf der Homepage des SRC www.resuscitation.ch. Zur Umsetzung der Strategie wurde auch ein Selbstbeurteilungstool erstellt. Bei der Überarbeitung der Kursrichtlinien wurden explizit die Ziele der Strategie einbezogen und in der Übersichtstabelle auf S. 5 referenziert.

    Was sind HCP?

    Verweis auf Kursrichtlinien: Kurzübersicht Seite 5 (sowie detailliert in späteren Kapiteln)

    Die Abkürzung HCP steht für Health Care Professionals. Der Begriff wird international – und ebenso in der mehrsprachigen Schweiz – zunehmend gebraucht, um Gesundheitspersonal zu bezeichnen. Z.T. wird mit ähnlicher Bedeutung auch von "Health Professionals" oder verkürzt nur von Professionals gesprochen.
    Unter den Abkürzungen und Definitionen im Kapitel 14 hat der SRC eine präzisierende Definition von "Professionals" im Kontext des Themas Reanimation wie folgt getroffen:
    Diplomierte*r Ärzt*innen, Diplomierte Pflegefachpersonen HF oder FH, Diplomierte Rettungssanitäter*innen HF, Transportsanitäter*innen. Die Aufzählung ist abschliessend.

    Was bedeutet "audiovisuelles Feedback zu HPCPR"?

    Verweis auf Kursrichtlinien: 6.5

    • Der Begriff "High Performance CPR - HPCPR" (z.T. auch High Quality CPR) steht für "qualitativ hochwertige Basismassnahmen" und wird bereits in den 2015er Guidelines von ERC und AHA gebraucht.
    • Es muss im Rahmen des hands-on-trainings ein Feedback zu den Einzelkriterien einer HPCPR erfolgen, also je separat zu Druckpunkt, Frequenz, Tiefe, Entlastung, damit allfällige Verbesserungen spezifisch erfolgen können.
    • Zum einen wissen wir heute, dass hinsichtlich der Anforderungen an HPCPR zum Teil rechte Qualitätsprobleme bestehen. Es soll möglich sein, zu jedem einzelnen Parameter ein möglichst präzises Feedback zu geben. Zweiter Aspekt ist die Erhöhung des Verhältnisses Ausbildner zu Teilnehmer von 1:6 auf 1:8, was zwangsläufig zu einer geringeren Beobachtungsintensität und Rückmeldung führt. Dies soll durch technische Massnahmen ausgeglichen werden.
    • Der SRC gibt keine Produkteempfehlungen zur Reanimationspuppen ab, erwartet aber, dass die eingesetzten Gerätschaften für ein spezifisches Training audiovisuelle Feedbacks (entweder/oder) zu den genannten Einzelaspekten ermöglichen.
    • Aus Sicht des SRC ist die Art des Feedbacks offen (Bildanzeige, Schrift, Sprachansagen o.a.). Die Rückmeldungen können an der Puppe selber, an einem externen Anzeigegerät oder auf digitalen Tools dargestellt werden. Die Aussagen müssen folgendes ermöglichen.

    Kriterium

    Muss

    Soll

    Inhalt des Feedbacks

    Druckpunkt

     

    X

    Drückt der*die Teilnehmende (TN) n der Mitte des Brustkorbs?
    Mindestaussage: ja/nein
    besser mit Anzeige der Abweichungsrichtung

    Kompressionsfrequenz

    X

     

    Liegt die Kompressionsfrequenz zwischen 100 und 120 pro min?
    Mindestaussage: ja/nein
    besser mit Angabe: zu langsam / korrekt / zu schnell

    Kompressionstiefe

    X

     

    Liegt die Kompressionstiefe zwischen 5 und 6 cm?
    Mindestaussage: ja/nein
    besser mit Angabe: zu tief / korrekt / zu flach

    Entlastung

    X

     

    Erfolgt nach der Kompression jeweils eine komplette Entlastung?
    Aussage: ja/nein

    Unterbrechung

     

    X

    Erfolgt die Kompression mit minimalen Unterbrechungen zwischen den Kompressionen?
    Aussage: Anzeige der Unterbrechungszeit

    Die Kriterien gelten für Erwachsenenpuppen.
    Für Säuglings- und Kinderpuppen sind sie einzuhalten, wenn der Trainingsschwerpunkt der Teilnehmenden auf Kinderreanimation liegt.

    Wie lange soll ein Kurs dauern?

    Verweis auf Kursrichtlinien: Kurzübersicht S. 5

    BLS-AED-SRC-Kompakt Kurse dauern mindestens 1 und maximal 2 Stunden.
    BLS-AED-SRC-Komplett-Kurse dauern mindestens 3 und maximal 4 Stunden.
    BLS-AED-SRC-Instruktoren-Kurse dauern mindestens 12 Zeitstunden.

    Es ist möglich und sinnvoll, die definierten Kursinhalte in der angegebenen Zeit zu vermitteln. Die zeitliche Rahmensetzung dient der Vereinheitlichung der Kursformate. Natürlich können bei Bedarf weitere Themen der Ersten Hilfe, bzw. Notfallversorgung ergänzt und die Lernveranstaltungen damit ausgebaut werden. Sie finden dann aber in Ergänzung zum SRC-Kurs statt.

    Worauf beziehen sich genau die geforderten 30 min hands-on-training?

    Verweis auf Kursrichtlinien: Kap. 11

    30 min hands-on betreffen das eigenständige Praxistraining im Rahmen der Skillsvermittlung, beinhaltend Einhelfer- und Zweihelferreanimation mit Thoraxkompression, und Beatmung mit und ohne Hilfsmittel sowie den Einsatz des AED.

    Wie lange sind SRC-Kurszertifikate gültig?

    Verweis auf Kursrichtlinien: 5.5

    Der SRC empfiehlt den regelmässigen Wiederbesuch von BLS-AED-Kursen. Die formale Gültigkeit beträgt zwei Jahre. Die Gültigkeit bezieht sich auf den Kursnachweis. Ein abgelaufener Ausweis hat keinen Einfluss darauf, dass die betreffende Person im Fall eines Kreislaufstillstandes die erlernten Massnahmen anwendet!

    Gibt es Refresherkurse?

    Verweis auf Kursrichtlinien: 5.5

    Eine Unterscheidung von Grund- und Refresherkursen erfolgt nicht.

    Die Reanimationssituation ist immer eine lebensbedrohliche Akutsituation, die zielgerichtetes und überlegtes.

    Handeln erfordert. Studien beweisen, dass regelmässiges Training insbesondere dann notwendig ist, wenn Kompetenzen selten oder gar nicht angewandt wurden. Es wird – besonders für Gesundheitspersonal und institutionalisierte Ersthelfer – empfohlen, zusätzlich jährlich ein mind. 30-minütiges hands.-on Training zu absolvieren und spätestens alle zwei Jahre wieder einen Kurs zu besuchen.

    Wer gilt im Sinne von "SRC-Instruktoren" als äquivalent?

    Verweis auf Kursrichtlinien: 6.4.5

    ERC- und AHA-Instruktoren gelten grundsätzlich als äquivalent.

    Als äquivalent qualifiziert werden zudem solche Instruktoren anerkannt, die folgende Voraussetzungen erfüllen:

    • Nachweis der Teilnahme an einem Reanimationsinstruktorenkurs von mind. 12 h Dauer
    • Erworben oder aktualisiert nach dem letzten Guidelinewechsel
    • Mit Anerkennung durch einen nationalen Resuscitation Council auf Basis des ILCOR-CoSTR
    • Nachweis von mind. 3 eigenständig geleiteten BLS-Kursen (Bestätigung durch den Arbeitgeber, bzw. Kursveranstalter)

    Es müssen alle 4 Kriterien erfüllt sein. Die Aufzählung ist abschliessend.

    Da es eine Vielzahl unterschiedlicher Ausbildner-, bzw. Instruktorenkurse mit variierenden Inhalten und Zielsetzungen gibt - und eine Einzelfallprüfung unverhältnismässig wäre - können andere als die genannten nicht als äquivalent im Sinne des SRC angesehen werden.

    Welche Grundvoraussetzungen müssen SRC-Kursinstruktor*innen mitbringen?

    Verweis auf Kursrichtlinien: 6.4.1

    Teilnehmende an BLS-AED-SRC-Instruktorenkursen müssen einen gültigen BLS-AED-SRC-Komplettkurs nachweisen. ERC- und AHA-Zertifikate gelten dabei als gleichwertig.

    Wer als SRC-Instruktor*in Komplettkurse leitet, muss

    • zudem mind. eine IVR-Stufe 2 Ausbildung nachweisen. Eine Äquivalenzbeurteilung für die IVR-Stufe-2 hat der IVR auf seiner Homepage bereitgestellt.

    oder

    • HCP sein, wenn er*sie HCP ausbildet.

    Welche Voraussetzungen müssen Personen mitbringen, die SRC-Instruktor*innenkurse leiten?

    Verweis auf Kursrichtlinien: 6.4.

    Es ist üblich, dass Ausbildungspersonen einen höheren Qualifikationsstand haben, als es dem Inhalt des vermittelten Programms entspricht. Für SRC-Kurse wurde dies in der Vergangenheit nicht gefordert. Es hat sich aber gezeigt, dass Teilnehmende auch in SRC-Kursen Fragen zum Kontext der Reanimation und zu benachbarten Notfallsituationen haben, die - ohne das Themenfeld auszuweiten - z.T. adressiert werden müssen. Die Notwendigkeit einer massvollen Erhöhung der Qualifikation für Personen, die Instruktor*innenkurse leiten ist auch Ergebnis der anfangs 2020 durchgeführten SRC-Kursanbieterbefragung. So müssen Personen, die Instruktor*innenenkurse für Laien leiten mind. IVR-Stufe-3 qualifiziert sein.

    Eine Äquivalenzbeurteilung für die IVR-Stufe-3 hat der IVR auf seiner Homepage bereitgestellt.

    Für die BLS-AED-Kursinstruktoren Faculty wird nach wie vor mindestens eine Fachperson aus dem Bereich Bildung mit einem SVEB Zertifikat "Kursleiter*in" für didaktische Belange vorausgesetzt.

    Der SRC erachtet einen SVEB "Fachausweis Ausbilder*in" oder höher als ideal. Instruktor*innenkurse stehen grundsätzlich unter der Verantwortung eines HCP’s.

    Welche Qualifikationen benötigen SRC-Instruktor*innen?

    Verweis auf Kursrichtlinien: 6.4.

    • Interessenten müssen zur Teilnahme an BLS-AED-SRC-Instruktorenkursen einen gültigen BLS-AED-SRC-Komplettkurs nachweisen. ERC- und AHA-Zertifikate gelten dabei als gleichwertig. Diese Qualifikation ist nach Abschluss des Instruktorenkurses zur Leitung von Kompaktkursen ausreichend.
    • Wer als SRC-Instruktor*in Komplettkurse leitet, muss zudem mind. eine IVR-Stufe 2 Ausbildung nachweisen. Eine Äquivalenzbeurteilung für die IVR-Stufe-2 hat der IVR auf seiner Homepage bereitgestellt.
    • Wer BLS-AED-SRC-Instruktorenkurse leitet, muss mindestens ein IVR Zertifikat Stufe 3 nachweisen können.
    • Übergangsbestimmung zu den IVR-Stufen 2 und 3:
      Die Instruktorenanforderungen Stufe 2, resp. Stufe 3 IVR gemäss Richtlinien werden in einer Übergangsfrist bis zum nächsten Guidelineswechsel bei Anbietenden, die dies zusammen mit dem Antrag auf Anerkennung begründet beantragen, nicht beanstandet. Der SRC jedoch rät dringend, diese Anforderung raschmöglichst zu erfüllen.

    • Wer SRC-Kurse für Health Care Professionals anbietet muss selber Health Care Professional sein.

    • Für die Anhebung der fachlichen Voraussetzungen zum Unterrichten von Komplettkursen gibt es Gründe aus der Anbieterumfrage vom Q1 2020 und aus den Einschätzungen in den SRC-Gremien. Personen ohne vertieften Zugang zum Thema Erste Hilfe können die BLS-Massnahmen nicht angemessen in den Kontext einbinden. Viele Teilnehmerbedürfnisse adressieren Themen rund um die Reanimation, die zumindest zum Teil aufgenommen werden müssen. Ein fachlicher Vorsprung von Instruktoren zu Teilnehmenden ist hier nicht nur sinnvoll, sondern auch üblich.
    • Die bisherige fachliche Voraussetzung BLS-AED-Komplett vermittelt den Instruktoren die genau diese Kurse ausbilden keinen Kenntnisvorsprung. Es muss dabei berücksichtigt werden, dass die meisten Laienausbildner noch nie reanimiert oder doch zumindest keine wirkliche Erfahrung darin haben. Für ein reines Skillstraining – also BLS-AED-SRC-Kompakt - kann das funktionieren. Für weitergehende Schulungen, insbesondere mit Fallszenarien und medizinischer orientierten Inhalten nicht. Es sind schwerlich andere Schulungsthemen vorstellbar, in denen Instruktor:innen keine eigene Erfahrung mit dem Schulungsinhalt haben Für Kompaktkurse, die im Wesentlichen technische Skills adressieren wurde auf die Stufe 2 verzichtet.

    Was müssen BLS-AED-SRC-Instruktor*innen tun, um auf die 2021er Guidelines aktualisiert zu werden?

    Verweis auf Kursrichtlinien: Kap. 6.6

    Es ist zur Aufrechterhaltung des Instruktor*innenstatus ein „Roll-Out“-Event gemäss Kursanforderungen zu besuchen, das sich in Inhalt und Umfang an den jeweiligen Änderungen orientiert. Die Kursanbieter stellen sicher, dass ihre Instruktor*innen fachlich auf dem neusten Stand sind.

    Kann der Theorieteil eines Kurses als eLearning, bzw. im Distanzunterricht durchgeführt werden?

    Verweis auf Kursrichtlinien: 6.2.4 und 6.3.3

    Die vom SRC reglementierten Kurse umfassen theoretische, wie praktische Elemente. Die theoretischen Inhalte können auch mittels E-learning-tools oder Selbstlerninstrumenten vermittelt werden. Diese müssen den SRC Kursrichtlinien entsprechen und vom SRC geprüft werden.

    Praxistrainings in Distanzlernsettings können dem SRC als Projekt zur Prüfung vorgelegt werden.

    Was ist der "Überlebensfranken"?

    Verweis auf Kursrichtlinien: Kap. 8 und 9.

    Kursbesucher*innen von BLS-AED-Kompakt- und Komplett- sowie Instruktor*innenkursen leisten mit einem Franken pro Teilnehmer*in einen unverzichtbaren Beitrag zur Verbesserung der Überlebensraten nach einem Herzkreislaufstillstand. Der SRC als Non-Profitorganisation setzt finanzielle Mittel ausschliesslich zweckgebunden für die Verbreitung der Prinzipien der Überlebenskette, die Abstimmung und Koordination von Wiederbelebungsmassnahmen in der Schweiz sowie zur Förderung wissenschaftlich orientierter Projekte ein. Die zu entrichtenden Beträge werden aus der obligatorischen Jahresstatistik ermittelt, die die Kursanbieter dem SRC jährlich nach Aufforderung bis spätestens Ende März des Folgejahres mit den Angaben über die Anzahl der ausgebildeten Personen in den drei Kursformaten sowie an Instruktorenrollouts zustellen. Kursprojekte an Volksschulen werden von der Entrichtung des Überlebensfrankens befreit.

    Wer oder was ist die ILCOR?

    Die Abkürzung ILCOR steht für International Liaison Commitee on Resuscitation. Die ILCOR (www.ilcor.org) ist das international anerkannte Komitee, das die Evidenzlage rund um die Reanimation monitorisiert. In regelmässigen Abständen (zur Zeit alle 5 Jahre) werden evidenzbasierte Konsensus-Empfehlungen herausgegeben, die von der AHA und dem ERC sowie den anderen nationalen Resuscitation Councils in die Schulungs- und Therapierichtlinien adaptiert und implementiert werden.

    Was besagt das SRC-Gütesiegel?

    Verweis auf Kursrichtlinien: Kap. 7 und 10

    Das SRC Gütesiegel bestätigt, dass die Unterlagen und Instruktorenqualifikationen eines Kursanbieters durch den SRC geprüft wurden und den Kursrichtlinien entsprechen.

    Erlangt der SRC Kenntnis über relevante Nichteinhaltung der vorliegenden Kursrichtlinien, wird der Anbieter vom SRC zur Stellungnahme aufgefordert und bei Bedarf zu Regelkonformität ermahnt. Der SRC hat das Recht, den

    Regelabweichungen z.B. durch Sitevisits nachzugehen. Im belegten Wiederholungsfall entscheidet die BLS-Faculty über das weitere Vorgehen und einen allfälligen Entzug des Gütesiegels.

    Organisationen, denen das Gütesiegel entzogen wurde, werden auf der Homepage des SRC ausgewiesen.

    Wer führt die Sitevisits durch?

    Verweis auf Kursrichtlinien: Kap. 10

    Sitevisits werden durch Vertreter der SRC-BLS-Faculty und der SRC Geschäftsstelle nach definierten Kriterien durchgeführt, die in den Kursrichtlinien aufgeführt sind.

    Ab wann können neue Kurse zur Prüfung eingereicht werden?

    Verweis auf Kursrichtlinien: Kap. 7

    Kurse nach 2021er Guidelines können seit dem 01. Mai 2021 zur Prüfung bei der Geschäftsstelle des SRC eingereicht werden. Die Prüfung der Kurse wird nach wie vor zum Selbstkostenpreis verrechnet werden. Die Preisangaben sind Bestandteil der Kursrichtlinien

    Erhalten Kursteilnehmende mit körperlichen Einschränkungen einen Ausweis?

    Verweis auf Kursrichtlinien

    Der SRC empfiehlt, Kursbestätigung an SRC-Kursen für Teilnehmende mit körperlichen Einschränkungen, eine Bestätigung mit folgendem Zusatz abzugeben:

    „„Die praktischen Fertigkeiten des Seminars wurden aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht xxx situativ passendes Adjektiv einfügen xxx trainiert“.

     

    Wie lange dürfen Kurse nach 2015er Guidelines durchgeführt werden?

    Es besteht eine  Übergangsfrist. Die Kursanbieter sind aufgefordert, die Aktualisierung ihrer Kursunterlagen rasch umzusetzen. Bis 31. Dezember 2022 darf das SRC-Gütesiegel für Kursunterlagen auf Basis der 2015er Guidelines verwendet werden. Danach ist die Verwendung des 2015er Gütesiegels nicht mehr zulässig.

    Fragen zum Algorithmus und zu den Lehraussagen

    Warum wurde der Algorithmus geändert?

    Verweis auf Kursrichtlinien: Kap. 12

    Der ERC verwendet leicht unterschiedliche Algorithmen für unterschiedliche Situationen. Der SRC möchte die Ausbildung und Anwendung durch die Verwendung eines einheitlichen Ablaufschemas in der Schweiz vereinfachen und vereinheitlichen und stellt daher einen BLS-AED-Algorithmus für alle Anwendungssituationen zur Verfügung, der in SRC-Kursen vermittelt werden muss.

    Neu wurden darin spezifische Hinweise für die Reanimation von Kindern aufgenommen.

    Der BLS-AED-SRC-Algorithmus stellt einen standardisierten Ablauf dar. Da es keine wissenschaftlichen Beweise für die Überlegenheit von compression only gegenüber des traditionellen BLS und umgekehrt gibt, hat das ILCOR beschlossen, den eher physiologischen therapeutischen Ansatz beizubehalten und daher die Beatmung in Betracht zu ziehen (bei Kindern hingegen gibt es Daten die belegen, dass die Beatmung wichtiger ist und nur die Kinder mit primär kardialem Stillstand von rein hands only profitieren, die anderen jedoch nicht). Als Abweichung von diesem Standard ist eine so genannte hands-only-CPR möglich, wenn die Wiederbelebung durch Disponenten telefonisch angeleitet wird, oder wenn eine Person die Beatmung nicht erlernt hat. Ebenso wird in besonderen Fällen, wie der COVID-19-Pandemie von Beatmungen abgeraten. Deshalb bleibt sie gleichwohl der unter Normalbedingungen angestrebte Standard, insbesondere bei Kindern.

    Der SRC trägt auf diese Art und Weise auch der Reanimation von Kindern Rechnung bei denen die Beatmung von zentraler Bedeutung ist (obwohl in der Schweiz nur etwa 1% der Wiederbelebungen Kinder unter 8 Jahren betreffen).

    Bis zu welchem Alter spricht man von Kindern?

    Verweis auf Kursrichtlinien: Kap. 11

    Der SRC schliesst sich der ERC-Lesart an, dass es hierfür keinen klaren Altersschnitt geben kann, da die relevanten Veränderungen v.a. von Wachstum und Körperentwicklung abhängig sind und einer kontinuierlichen Veränderung unterliegen. Im Sinne der Reanimation wird daher i.d.R. von einem Kind gesprochen, solange eine Person als Kind erscheint, typischerweise also bis zur Pubertät mit der Ausbildung sekundärer Geschlechtsmerkmale.

    Wann genau soll im Verhältnis 15:2 reanimiert werden?

    Verweis auf Kursrichtlinien: Kap. 11

    15:2 wird empfohlen für die Reanimation von Kindern, unabhängig von der Durchführung durch Profis oder Ersthelfer und ebenso unabhängig von der Zahl der Helfer.